T a K t L o S 1 7 4Tage Festival
4. Mai 2017 20:00 | bis | 7. Mai 2017 20:00 |
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T a K t L o S 1 7 D a s F e s t des flüchtigen Augenblicks
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E D I T O R I A L
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« W a n n h a b e n S i e d a s l e t z t e M a l e t w a s z u m e r s t e n M a l g e h ö r t ? » Dieses Motto steht jeweils über dem Programm des Collegium Novum Zürich. Wir haben es für das Taktlos ausgeliehen. Heuer werden Sie an vier Tagen besonders viel Neues und noch wenig Bekanntes zu hören bekommen. Fünf der zehn Bands wurden von Frauen initiiert. Eine der Leaderinnen stammt aus Slowenien, die anderen vier aus dem skandinavischen Raum, dem Schwerpunkt des Programms. Elf von insgesamt neunundvierzig MusikerInnen waren schon früher im Rahmen des Taktlos oder bei Fabrikjazz zu hören. Aber auch sie sind in neuen Zusammenhängen zu erleben.
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S e i t d e n e r s t e n t a k t l o s e n T ö n e n i m o r w e l l s c h e n J a h r 1 9 8 4 sind über drei Jahrzehnte mit waghalsiger Musik zwischen den Genres und abseits des Mainstreams ins Land gegangen. An den orwellschen Zeiten hat sich nichts geändert, sie dauern an. Weit mehr als tausend MusikerInnen waren an den über 300 Konzerten beteiligt, die an 98 Tagen stattgefunden haben. Nun folgt also die 34. Auflage, und am Sonntag, 7. Mai, beendet der Verein Fabrikjazz seine taktlose Reihe und übergibt den Stab an ein neues Team, den Verein Taktlos. Genaueres erfahren Sie am 7. Mai bei einem Apéro zwischen den Konzerten von Flury und Die Nachgeborenen sowie dem leisen Solokonzert von Marc Ribot.
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D i e s e s J a h r s t e h e n i n d e r R o t e n F a b r i k e i n N o n e t t , z w e i O k t e t t e , e i n S e x t e t t , z w e i Q u a r t e t t e u n d d r e i T r i o s auf der Bühne, ein Solist sorgt für den Ausklang. In den Grossformationen von Kaja Draksler und Joachim Badenhorst haben MusikerInnen aus diversen Nationen zusammengefunden, und die Zürcher Grossformation um Michael Flury bringt Leute aus den verschiedenen lokalen Szenen gemeinsam auf die Bühne. Die MusikerInnen stammen aus Slowenien, Lettland, Island, Argentinien, Holland, Rumänien, Belgien, den USA, Deutschland, Schweden, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Grossbritannien, Spanien, Irland und der Schweiz. Einige von ihnen haben in Amsterdam, London, Zürich oder Berlin eine neue Heimat gefunden und sind in der dortigen Szene gut vernetzt.
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D i e P i a n i s t i n u n d K o m p o n i s t i n K a j a D r a k s l e r s o r g t a m D o n n e r s t a g für den Auftakt. Ihr in Amsterdam ansässiges multinationales Oktett beginnt mit Musik der Renaissance, integriert stimmungsvoll Texte des chilenischen Dichters und Nobelpreisträgers Pablo Neruda und erweitert anschliessend den musikalischen Raum bis in die heutige Zeit. Hinter dem Bandnamen Amok Amor verbirgt sich eine klassische Quartettformation mit Trompete, Saxofon, Bass und Schlagzeug. Bei Amok Amor gibt es Reminiszenzen an die sechziger und siebziger Jahre zu hören, die aber mit Sounds und Rhythmen von heute unterlegt sind.
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A m F r e i t a g – d e m 1 0 0 . t a k t l o s e n K o n z e r t t a g – stellt der aus La Chaux-de-Fonds stammende Posaunist Samuel Blaser sein neues Trio vor. Die Pianistin Lisa Ullén aus Stockholm präsentiert ihr gut eingespieltes Quartett und die Gitarristin Hedvig Mollestad Thomassen aus Oslo ihr energie-geladenes Trio. Die drei Gruppen stehen für Zärtlichkeit und Zorn.
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D i e A l t s a x o f o n i s t i n J u l i e K j æ r a u s A a r h u s r e i s t a m S a m s t a g mit dem profiliertesten Bass-Schlagzeug-Gespann aus London an. Die poetischen Erkundungen des Carate Urio Orchestra stehen unter dem Motto «Garlic and Jazz». Anna Högberg aus Stockholm, die ebenfalls Altsaxofon spielt, lässt mit Attack garantiert nichts anbrennen.
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D e r P o s a u n i s t M i c h a e l F l u r y h a t f ü r D i e N a c h g e b o r e n e n a m S o n n t a g ein Programm kreiert, das Jung und Alt begeistern kann. Deshalb ist das Konzert früh angesetzt, bietet Raum für Apéro und Abendessen, bevor unser Lieblingsgitarrist Marc Ribot für einen abenteuerlichen, stimmungsvollen und inspirierten Ausklang der ersten taktlosen Ära sorgt.
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Auf dem Label hatOLOGY wurde soeben der Mitschnitt des Konzerts des US-amerikanischen Pianisten Matthew Shipp vom vergangenen 19. Mai unter dem Titel «Invisible Touch at Taktlos Zurich» veröffentlicht. Somit ist eine weitere Episode aus der reichen Festivalgeschichte dokumentiert. Fabrikjazz hat seit den Anfängen in den achtziger Jahren versucht, den Musiker-Innen gute Bedingungen und den BesucherInnen anspruchsvolle Konzerte zu moderaten Preisen zu bieten. Ein solch unabhängiges Programm war nur dank der Unterstützung der Stadt Zürich und des Kulturzentrums Rote Fabrik möglich. Vergangenes Jahr waren wir in einer ungemütlichen Situation. Der Entscheid des Zürcher Gemeinderats über die Weisung für die Jahre 2016 bis 2019 fiel erst am 25. Mai, eine Woche nach dem Taktlos 2016. Wir hatten einige unruhige Nächte deswegen und hielten uns an ein Motto des britischen Gitarristen Derek Bailey (1930–2005), eine Ikone der frei improvisierten Musik: «Wenn eine Spezies nicht improvisieren kann, stirbt sie aus». Wir wünschen dem neuen Taktlos-Team einen fulminanten Start im Jahr 2018, frei nach dem Motto des vergangenen Jahres: « T r a d i t i o n i s t d i e W e i t e r g a b e d e s F e u e r s , n i c h t d i e A n b e t u n g d e r A s c h e . »
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Fredi Bosshard, 18. März 2017, Fabrikjazz Zürich
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We met at the Festival last May.
I presented you a copy of my recent CD (The LISBON CONNECTION- on JACC).
I have recently been released on a new CD on LEO RECORDS (# 784) with ENSEMBLE 5, featuring ELLIOTT LEVIN, with: Heinz Geisser; Fridolin Blumer; Reto Staub; Robert Morgenthaler.
I hope you may get to hear this, I can send a copy if you’d like.
This would be an ensemble I would like to propose for the upcoming Festival, or concert series.