¶~20 h_ WintschWeberWolfarth_ _CH_ (CD-Taufe) ¶~ ¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶ ¶~21:30 h_ Sylvie Courvoisier & Mark Feldman_ _CH/US_ ¶~ ¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶¶ ¶~23 h_ Selvhenter_ _DK_ ¶~
24. Mai 2014 | ||
20:00 |
¶¶¶¶ Rote Fabrik _Zürich~ Aktionshalle¶_ Abendeintritt_ Fr. 45.–/35.– Erm._¶_ Reservation / Vorverkauf Starticket _¶
~¶
¶
~Samstag_ 24. Mai_ _ Mit freien Schwüngen zwischen Improvisation und Komposition unterwegs!_¶_
¶
¶~20 h_ W i n t s c h W e b e r W o l f a r t h _ _CH_ (CD-Taufe) ¶~
~~ Michel Wintsch piano/synthesizer; Christian Weber bass; Christian Wolfarth drums_¶~
¶
¶
¶
¶~Was macht ein Pianotrio aus? Dass es meistens wie ein anderes bekanntes Pianotrio klingt. Daran haben auch die Jazzschulen wenig geändert. Es gibt natürlich Ausnahmen und Pioniere wie Bill Evans, Paul Bley, Keith Jarrett, Esbjörn Svensson, Rusconi und andere. Normalerweise besteht es aus Piano, Bass und Schlagzeug und ist wohl eines der am weitesten verbreiteten Formationen der Jazzgeschichte. In der klassischen Musik hingegen verbindet man das Pianotrio mit Violine und Cello, eine Formation, die seltsamerweise im Jazz kaum vorkommt. Wenn Sie im WorldWideWeb nach Pianotrios suchen, finden Sie in einigen Sekunden Millionen von Einträgen. Sie können aber auch direkt zu WintschWeberWolfarth gehen, falls Sie etwas anders geartete Musik hören wollen.~¶~
¶
Der in Genf lebende Pianist und Synthesizerspieler Michel Wintsch hat sich mit den beiden äusserst umtriebigen Zürcher Musikern Christian Weber und Christian Wolfarth zusammengetan. Sie sind dabei, Grenzen hinter sich zu lassen, oder besser gesagt: zu sprengen, wie der US-amerikanische Jazzpublizist Stuart Broomer enthusiastisch nach ihrem Konzert am Jazzfestival Willisau 2012 bemerkt. Er schreibt es in den Linernotes zum Livemitschnitt, der vergangenes Jahr veröffentlichten CD «Willisau». Das Trio ist seit 2001 gemeinsam unterwegs, weshalb, verdeutlichen Webers Worte: «Ich hätte auch ein Trio mit Wintsch und Wolfarth, wenn sie Tonband und Dudelsack spielen würden.» Sie rücken auf der Bühne eng zusammen, sind gleichberechtigt beisammen, erkunden neugierig und offen für vieles – mit einem ausgeprägten Sinn für Form und Gestalt – die weiten Landschaften jenseits der Jazztradition.~ ¶~
¶
Ausgewählte Tonträger ¶~ WintschWeberWolfarth «Willisau», HatOlogy, 2012 ¶~ WintschWeberWolfarth «The Holistic Worlds of WintschWeberWolfarth», Monotype Rec. 2011 ¶~ Christian Wolfarth «Scheer», Hiddenbell Records, 2013 ¶~ ~
www ¶~ www.michelwintsch.com ¶~ www.christianweber.org ¶~ www.christianwolfarth.ch ¶~
~¶
~ ¶¶¶¶~ ~
¶
¶~21:30 h_ S y l v i e C o u r v o i s i e r & M a r k F e l d m a n _CH/US ¶~
~~ Sylvie Courvoisier piano; Mark Feldman violin_¶~
¶
¶
¶
¶~Ist das die Kammermusik des 21. Jahrhunderts? Die aus Lausanne stammende Sylvie Courvoisier lebt seit einigen Jahren mit ihrem Partner Mark Feldman in Brooklyn. Man trifft sie immer wieder in grösseren Projekten im Umfeld der New Yorker Downtown-Szene an. Sie spielen gemeinsam und einzeln in vielen Projekten von John Zorn, sind mit Ikue Mori, Zeena Parkins, Dave Douglas und unzähligen anderen zu hören. Aber im Kern sind sie ein Duo, das mit gewohnter Eleganz seine Kreise zieht und den Horizont erweitert. Sie sind humorvoll und witzig, stürmisch und zart unterwegs. Mit ihrer faszinierend eigenständigen Musik oszillieren sie zwischen sensiblen schwebenden Tönen und höchster Expressivität.~¶~
¶
Courvoisier und Feldman waren 2003 erstmals im Rahmen des Taktlos zu hören. Im folgenden Jahr spielten sie Kompositionen aus Zorns umfangreichem «Masada»-Repertoire, die Courvoisier für das Duo neu arrangiert hatte. Im November 2012 sind Courvoisier und Feldman nach Lausanne zurückgekehrt und haben an vier Tagen im Théâtre Vidy-Lausanne, auf heimischem Grund sozusagen, konzertiert. Die Essenz davon, ausschliesslich eigene Kompositionen, sind auf der CD «Live at Théâtre de Vidy-Lausanne» erschienen. Bert Noglik schreibt in den Linernotes ohne Ironie von der Rückkehr der Schönheit, meint damit aber nicht den Schönklang, sondern die Spannung und Reibung, die ihre Klangarchitekturen hinterlassen. Es ist die Geschichte, die von Johann Sebastian Bach über die Romantik, den Impressionismus bis zu Schostakowitsch und Zorn führt, die bei ihnen mitschwingt.
Sie hinterlässt einen Hauch von Wehmut nach Vergangenem und Zukünftigem.~ ¶~
¶
Ausgewählte Tonträger ¶~ Sylvie Courvoisier & Mark Feldman «Live at Théâtre Vidy-Lausanne», Intakt, 2013 ¶~ Sylvie Courvoisier «Hôtel du Nord», Intakt, 2011 ¶~ Sylvie Courvoisier «To Fly to Steal», Intakt, 2010 ¶~ ~
www ¶~ www.sylviecourvoisier.com ¶~ www.markfeldmanviolin.com ¶~
~¶
~ ¶¶¶¶~ ~
¶
¶~23 h_ S e l v h e n t e r _ _DK ¶~
~~ Maria Diekmann violin; Sonja LaBianca altosax; Maria Bertel trombone; Jaleh Negari drums; Anja Jacobsen drums_¶~
¶
¶
¶
¶~Wieso ist Musik aus Dänemark ein weitgehend weisser Fleck auf der musikalischen Landkarte? In der langen Geschichte von Fabrikjazz waren einzig die Schlagzeugerin Marilyn Mazur (1986, 1988), der Gitarrist Hasse Poulsen (2007, 2011) und die Saxofonistin Lotte Anker (2010) zu Gast. Das ist eine bescheidene Bilanz, aber immerhin mit mehr Frauen als Männern. Das ändert sich jetzt mit Selvhenter: noch mehr Frauen. Angefangen hat ihre Geschichte 2007, als die Violinistin Marie Diekmann, die Saxofonistin Sonja LaBianca und die Posaunistin Maria Bertel ein Trio formierten und ihren Sound mit allerlei Effektgeräten verfremdeten. Bereits ein Jahr später stiessen die beiden Schlagzeugerinnen Jaleh Negari und Anja Jacobsen dazu. Sie gehören alle zur experimentierfreudigen Kopenhagener Musikszene, lassen sich von Rock und improvisierter Musik inspirieren. Die Schlagzeugerinnen haben ein Faible für polyrhythmische Strukturen, die Anleihen in Afrika und Südostasien machen und diese mit den Patterns von Minimal Music verknüpfen. Wenn man von ihrer Vehemenz her eine Analogie bemühen möchte, könnte man The Ex aus Holland nennen.~¶~
¶
Jacobsen ist Gründungsmitglied des unabhängigen Kunstkollektivs und Labels Eget Værelse, dem auch die anderen vier Musikerinnen an-gehören. Man kann Eget Værelse mit «Ein Raum für sich allein» übersetzen und gleich einen Link zu einem Essay von Virginia Woolf (1882–1941) herstellen. Woolf hatte dort 1929 ihre Thesen zu Feminismus und Geschlechterdifferenz aus-gebreitet. Das ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber Letztere haben Selvhenter – die Selbst-Holer – mit ihrer Musik schon ausgehebelt. Ihr Sound ist energiegeladen, rockig, kompromisslos und gelegentlich sogar tanzbar.~¶~
¶
Ausgewählte Tonträger ¶~ Selvhenter «Frk. B. Fricka», Eget Værelse, 2012 ¶~ Selvhenter «Selvhenter », Eget Værelse, 2009 ¶~ Anja Jacobsen «Lobster», Eget Værelse, 2013 ¶~ Valby Vokalgruppe «Bah New Era», Eget Værelse, 2012 ¶~ ~
www ¶~ www.egetvaerelse.dk ¶~
~¶
~ ¶¶¶¶~ ~